Installationsanleitung für den CCM Prozessmonitor (SAP-Seite, Teil 4, Customizing)

Überblick

Das Customizing für das Prozessmonitoring ist über SM34 mit Viewcluster ZBPT_VC zu pflegen. Es gliedert sich in einen allgemeinen und einen Prozesstyp spezifischen Teil. Die Einstellungen im allgemeinen Teil sind für alle Prozesstypen gültig und mandantenabhängig.

 

Allgemeiner Teil

Die ersten beiden Einträge im Viewcluster Baum bilden den allgemeinen Teil.

Objekttypen

Unter dem Eintrag Objekttypen wird jedem zu verwendenden Objekttyp eine Verarbeitungsklasse zugewiesen. Die Klassen sind im Paket ZNLICCM_BPT_OBJECTS abgelegt. Es gibt bereits Objektklassen für das Prozessdokument, den Sperrbeleg, den Wechselbeleg, die Wechselbelegsnachricht, das IDoc und ein Dummy-Objekt. Es können aber auch eigene Klassen angelegt werden. Hierbei ist zu beachten, dass diese Klasse das Interface ZNLICCMIF_BPT_OBJ_CLASS implementiert.

 

Für die Eregnisverarbeitung ist das Objekt „ZNLICCMCL_BPT_EVENT_DELTA“ vorgesehen.

Zusätzliche Felder hinterlegen

Je Objekt können zusätzliche Daten selektiert werden, so dass bei der Auswertung der Messpunkte diese Daten verwendet werden können. Die zusätzlichen Daten werden als XML am jeweiligen Objekt hinterlegt.

 

Event Objekte zu Objekttypen

Neben dem periodischen Deltaabgleich können Änderungen am zu monitorenden Prozess auch über Ereignisse eintreten. Um diese Ereignisse zu Fangen und dem Prozess zuzuordnen wird ein Event Listener zur Verfügung gestellt (Funktionsbaustein ZNLICCM_EVENT_LISTENER). Die gefangenen Ereignisse werden über die Zuordnung von Eventobjekt zu Monitoring Objekt zugeordnet.

 

Beim Auftreten eines Ereignisses vom Typ „EMMACASE“ wird ein BPT-Objekt vom Typ „BPEM“ erstellt.

Prozessidentifizierungstypen

Unter Prozessidentifizierungstypen können allgemeine die möglichen Typen zur Identifizierung einer Prozessinstanz hinterlegt werden.

Prozesstyp spezifisch

Prozesstypen

Hier werden die Prozesstypen definiert. Je Prozesstyp kann später ein Job (Report ZNLICCM_BPT_JOB) eingeplant werden, der die spezifischen Einstellungen übernimmt. Zu jedem Prozesstyp bei dem eine Messpunktauswertung stattfinden soll, ist eine Verarbeitungsklasse zu hinterlegen. In der Verarbeitungsklasse ist die Logik für die Erreichung der Messpunkte hinterlegt. Die Verarbeitungsklasse muss immer von der Klasse „ZNLICCMCL_BPT_CP“ erben.

 

Beziehung der Objekte im Prozess

Für jeden Prozess, den es zu überwachen gilt, gibt es verschiedene Objekte (s. Kapitel 4.2), die alle eine Parent-Child Beziehung zueinander haben z.B. Sperrprozess im Vertriebssystem:

Sperrbeleg -> Wechselbeleg -> Wechsebelegsnachricht -> IDoc.

In diesem Fall wäre der Sperrbeleg das Parentobjekt vom Wechselbeleg, der WB das Parentobjekt der WB-Nachricht usw…

 

Die anzugebende Klasse und Methode sucht zu dem Objekt das Parent-Objekt. Als Kopiervorlage für die Signatur und Namensgebung dient die Methode ZNLICCMCL_BPT_OBJECT=>FIND_PARENT_BY_OBJECT bzw. ZNLICCMCL_BPT_OBJECT->FIND_PARENT_BY_OBJECT_INSTANCE.

Soll in diesem Prozess die Ereignisse als Datenquelle aufgenommen werden, ist das Objekt „EVENT“ aufzunehmen.

Prozessvarianten

Abhängig vom Prozess kann es unterschiedliche Ausprägungen geben, so dass nicht für jede Ausprägung alle Messpunkte geprüft werden müssen. Über die Definition von Varianten können je Variante Messpunkte zur Prüfung ausgeschlossen werden.

 

Messpunkte

Unter dem Punkt werden die zu prüfenden Messpunkte eingetragen. Je Messpunkt muss eine Methode hinterlegt werden. Die Methode muss ein bestimmtes Muster haben und ist in der Verarbeitungsklasse des Prozesses zu hinterlegen.

Als Vorlage für die Anlage einer eigenen Messpunkt-Methode kann die Beispiel-Implementierung der Methode „CHK_CP_EXAMPLE“ der Klasse „ZNLICCMCL_BPT_CP“ verwendet werden.

Gruppe Messpunkte

Bei den zu prüfenden Messpunkten kann eine ODER-Verknüpfung vorliegen. Diese wird mit durch eine Gruppierung der Messpunkte dargestellt. Der Messpunkt wird ohne direkten Bezug zur Prüfmethode im Customizing hinterlegt (s. Abbildung 17: Pflege der Messpunkte Messpunkt „V060“). Das Feld Prüfmethode bleibt leer.

Unter dem Punkt „Gruppe Messpunkte“ werden die zugehörigen Methoden zur Prüfung hinterlegt.

Im unten aufgeführten Beispiel kann der VNB eine verschickte Anmeldung ablehnen (Ablehnung oder APERAK) oder diese bestätigen. Im CCM Monitor würde es dafür zwei Messpunkte geben. Da aber immer nur einer erreicht werden kann, wird die Prüfung nun gruppiert. Die zwei Messpunkt-IDs werden für die Umsetzung der Daten für den CCM Monitor benötigt. So wird im Negativ-Fall der Messpunkt V060 gemeldet und im Positiv Fall der Messpunkt V065.

 

Messpunkte ausschließen

Je Prozessvariante können Messpunkte ausgeschlossen werden.

 

Suchreihenfolge

Abhängig vom Prozesstyp werden die beteiligten Belege in einer bestimmten Reihenfolge angelegt. So wird zum Beispiel im Liefersystem der Sperrprozess durch einen Mahnlauf initiiert, der einen Sperrbeleg erzeugt. Nach der Erzeugung des Sperrbelegs folgt die Erzeugung des Wechselbelegs. Im Netzsystem ist die Reihenfolge anders. Hier wird aus einem Wechselbeleg, welcher durch eine Meldung aus dem Liefersystem erzeugt wird, ein Sperrbeleg erzeugt.

Um diese unterschiedliche Reihenfolge der Belegerzeugung beim Abgleich der Daten zu berücksichtigen, kann hier die Reihenfolge des Datenabgleichs festgelegt werden. Über die Angabe einer statischen Methode der Verarbeitungsklasse im Feld „SuchMethode“ können darüber hinaus noch Einschränkungen programmiert werden. Dies ist jedoch größtenteils nicht notwendig, da je Objekttyp Sucheinschränkungen definiert werden können.

 

Sucheinschränkungen

Viele der beteiligten Objekte (Wechselbeleg, Sperrbeleg, IDoc usw.) werden auch in anderen Prozessen verwendet. Beim Abgleich der Daten müssen daher nicht alle Objekte vollständig betrachtet werden. Zum Beispiel sind für den Sperrprozess nur Wechselbelege vom Typ „95“ relevant. Über die Sucheinschränkungen kann die zu betrachtende Datenmenge eingeschränkt werden.

 

Prozessidentifizierung

Unter Prozessidentifizierung werden je Prozess die eindeutigen Prozessinstanzschlüssel hinterlegt sowie die zugehörigen Methoden zur Ermittlung des Prozessinstanzschlüssels. Ein Prozess kann mehrere Prozessidentifikatoren besitzen. Über das Kennzeichen „Plicht“ wird festgelegt, welcher Identifikator immer gefüllt sein muss.

 

Technische Einstellungen

Die Übertragung der Daten von SAP an das B2B CCM erfolgt über eine RFC Verbindung. Diese RFC Verbindung muss im Vorfeld eingerichtet werden. Die Einrichtung erfolgt über Transaktion SM59.

 

Es muss eine RFC-Verbindung vom Typ „TCP/IP-Verbindung“ angelegt werden. Hierbei sind folgende Angaben vorzunehmen:

|Parameter|Beschreibung / Angabe| |:—-:|————| |RFC-Destination|Name der Destination. Die Angabe ist frei wählbar| |Verbindungstyp|„T“ à TCP/IP Verbindung| |Aktivierungsart|Hier ist immer „Registriertes Serverprogramm“ zu wählen.| |Programm ID|Name des Java Server Programms auf der B2B Seite. Der Name ist ebenfalls frei wählbar, muss aber mit der Angabe in der B2B übereinstimmen.| |Gateway Host|Server auf dem das SAP Gateway läuft*| |Gateway Service|Name des Gateway Services*|  

*Gerade in bei mehreren SAP Servern (Cluster) muss diese Angabe gemacht werden, damit sich der Java Server am richtigen Server verbindet. Das SAP Gateway übernimmt dann die Verteilung der Anfragen und leitet diese an den richtigen Server weiter.

 

Nachdem die Einstellungen vorgenommen wurden, kann die Registrierung des Java Service in der Transaktion SMGW eingesehen werden. Zudem kann der Verbindungstest durchgeführt werden.

Hinweise zur Formatsumstellung

Im prozessspezifischen Customizing sind in den Sucheinschränkungen zur Suchreihenfolge für die verschiedenen Objekte Werte gepflegt. Beim Objekt IDOC ist oft ein bestimmter IDoc-Basistyp hinterlegt. Sollte sich dieser im Rahmen der Formatsanpassung ändern – muss er auch hier aktualisiert werden.

Customizing der Ereignissteuerung

Die Ereignissteuerung wird mit der Transaktion SWETYPV – Ereignismanager – Typkopplungen gepflegt. Die folgenden Parameter sind beim Anlegen einer Typkopplung anzugeben:

Parameter Beschreibung
Objektkategorie BOR-Objekttyp
Verbrauchertyp ZNLICCM_BPT
Aufruf des Verbrauchers Funktionsbaustein
Verbraucher-Funktionsbaustein ZNLICCM_EVENT_LISTENER
Check-Funktionsbaustein  
Verbrauchertyp-Funktionsbaustein  
Destination des Verbrauchers  
Ereigniszustellung Über tRFC(Standard)
Kopplung aktiviert Haken gesetzt
Ereignis-Queue ermöglichen  
Verhalten bei Fehlerrückmeldung Systemvoreinstellung
Verbraucherstatus fehlerfrei

  Die folgenden Ereignisse sollten aktiviert werden (z.B. für Prozess Geräteinstallation):

Obj-Typ Ereignis Beschreibung
DEVICE INSTALLED Gerät wurde eingebaut
DEVICE INSTALLEDREPLACE Gerät wurde durch Wechsel eingebaut
DEVICE REMOVED Gerät wurde ausgebaut
DEVICE REMOVEDREPLACE Gerät wurde durch Wechsel ausgebaut
INSTLN DeviceRemoved Gerätezuordnungen wurden entfernt
INSTLN DeviceAdded Geräte wurden zugeordnet
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